Die Wirtschaft verbraucht zu viele Ressourcen. Das ist ein unbequemer Fakt, dem sich auch die Logistik stellen muss. Paletten, Folien, Kartons – die Liste rohstoffintensiver Materialien ist lang. Doch Logistik und Nachhaltigkeit müssen sich nicht widersprechen.
Ohne Zweifel fällt in der Branche viel Material an. So wird etwa eine Palette im Durchschnitt mit 10 Kg Folie gesichert. Bei geschätzten 400-500 Mio. EPAL-Ladungsträgern, die sich aktuell im Umlauf befinden, braucht es keine detaillierte Rechnung, um sich eine Vorstellung vom Ausmass des Materialverbrauchs zu machen. Besonders nachhaltig scheint das erstmal nicht. Doch genaueres Hinsehen lohnt sich.
Was auf den ersten Blick wie riesige Mengen Abfall erscheint, ist alles andere als wertlos. Logistikunternehmen wissen seit Langem, wie umweltschädlich Einwegprodukte in Verpackung und Transport sind. Abgesehen davon sind sie Kostentreiber.
In der Schweiz gelten Vorgaben zu bestimmten Materialien wie Getränkeverpackungen. Eine allgemeine Verpackungsverordnung gibt es nicht. Dies ist nicht zuletzt der Fall, weil Vermeidung, Entsorgung und Wiederverwendung schon auf freiwilliger Basis und in Eigenverantwortung erfolgen (https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/abfallwegweiser-a-z/verpackungen.html#:~:text=Die schweizerische Gesetzgebung im Unterschied,gewisse Verpackungsarten oder -eigenschaften betreffen.).
In Deutschland sieht das Verpackungsgesetz vor, dass der Produzent von Verpackungen sich an einem System für Recycling und Entsorgung beteiligt. Bis Juli dieses Jahres trugen dabei oft Fulfillment-Dienstleister die Verantwortung. Seit der Novellierung kann der Auftraggeber diese Verpflichtungen nicht mehr übertragen. Für Dienstleister besteht nun jedoch eine Prüfpflicht. Für Auftraggeber ohne Beteiligung am vorgeschriebenen System dürfen sie nicht mehr tätig werden.
Ein weiterer guter Grund für nachhaltige Verpackungen: Wettbewerbsfähigkeit. Viele Kunden behalten ihren ökologischen Fussabdruck im Blick. Früher zählte häufig der günstigste Preis. Heute steht Nachhaltigkeit immer stärker im Fokus. Das gilt für Privatkunden wie für Unternehmen.
Inzwischen sind vielerorts umfangreiche und detaillierte Informationen von der Herstellung bis zur Auslieferung verfügbar. Umweltschädliche und ressourcenintensive Verpackungen wirken sich oftmals negativ auf die Entscheidungen der Kunden aus.
Aus diesen Gründen arbeitet die Branche unermüdlich auf gleich mehreren Wegen an einem nachhaltigen Rohstoffverbrauch. Neben dem Verzicht auf Wegwerfprodukte und dem Recycling von Abfällen werden viele Materialien wiederverwertet – ein lohnender Ansatz in jeder Hinsicht. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen die folgenden Beispiele.
Recycling ist gut. Bevor ein Produkt wiederaufbereitet wird, kann es meist jedoch mehrfach genutzt werden. Deshalb sollten Materialien möglichst lange und häufig wiederverwendet werden. So wird der Verbrauch möglichst geringgehalten, Ressourcen und Geldbeutel geschont.
Das wohl bekannteste Beispiel für Wiederverwertung in der Logistik ist die Europalette. Ein narrensicheres Tauschsystemgarantiert, dass die Ladungsträger nach einmaliger Benutzung für den Transport nicht einfach im Lager des Empfängers oder sogar auf dem Müll verschwinden. Auf diese Weise bleiben die Paletten so lange im Umlauf, wie sie genutzt werden können.
Irgendwann sind jedoch auch robuste Materialien abgenutzt. Darüber hinaus lassen sich bestimmte Produkte wie Kartons schwer wiederverwenden. Für gewöhnlich landen sie als Müll auf der Deponie oder in der Verbrennung. Doch auch hier gibt es inzwischen grünere Alternativen in der Entsorgung.
Biologisch abbaubare Verpackungen aus Erdnüssen oder Gras lassen sich beispielsweise einfach kompostieren. Zugegeben: Auch Papier und Pappe lassen sich recyceln und sind biologisch abbaubar. Aber die für deren Herstellung abgeholzten Bäume regenerieren sich weitaus langsamer.
Was für den einen Zweck nicht mehr taugt, muss nicht zwangsläufig entsorgt werden. Kreative Köpfe finden immer neue Wege, aus Altem Neues zu machen. Auch in der Logistikbranche ist Recycling ein wichtiges Instrument zur Ressourcenschonung.
Der Taschenhersteller Freitag arbeitet aktuell an der Entwicklung einer vollständig kreislauffähigen LKW-Plane. Diese soll nach ihrer Lebensdauer beliebig oft recycelt werden können. So bleiben einmal verwendete Ressourcen vollständig im Kreislauf und können für andere Produkte verwendet werden.
Logistik- und Transportdienstleister müssen ihre Materialwirtschaft nachhaltig gestalten. Sie können nicht anders. Einerseits sind sie an Industriestandards, gesetzliche Vorschriften oder freiwillig getroffene Vereinbarungen gebunden, andererseits sind Wegwerfprodukte schlecht für das Image. Erschwerend kommt der Kostenfaktor hinzu.
Aber aus diesen Notwendigkeiten ergeben sich Chancen. Kreative und effiziente Konzepte zur möglichst ergiebigen Wiederverwendung bringen viele Vorteile mit sich. Dessen ist sich die Branche bewusst. Wir bei SpediFux freuen uns über die Energie, mit der die Entwicklungen vorangetrieben werden, denn jeder Schritt in Richtung nachhaltig macht unsere Welt grüner.
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